„Diese Intensität, dieses Vertrauen ineinander, sich einfach während einer Woche aufeinander einzulassen: wunderbare Stimmungen draußen im Freien mit Bokken,
volle Konzentration, Amazonen, Kriegerinnen, Friedensbotschafterinnen".
(Regina Widmer)
Aikido nur mit Frauen zu machen, mit ihnen eine Zeit zu trainieren, zu leben und zu lachen, zu lieben und zu feiern, haben in den inzwischen 25 Jahren mehr als tausend Frauen in den Camps erlebt.
Die besondere Atmosphäre und die Erfahrungen, die Jede dort machen konnte, waren sicher für viele einzigartig.
“Wenn das Campleben dich erst einmal kriegt, wirst du süchtig danach. Aber es ist die beste Sucht, ich mir vorstellen kann”.
(Rija Rotering)
Rija hat 1986 einen sehr persönlichen Text über die vielen eindrucksvollen Facetten eines Camps geschrieben und ihn freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.
Die Geschichte der Frauen Aikido Camps begann 1983 in Holland während des ersten Frauenkampfkunstcamp (FIST), bei dem die Idee zu einem internationalen Frauen Aikido Camp entwickelt wurde. In
einem hier entstandenen Dokumentarfilm („beat it“) ist der erste Frauenaikidoworkshop aufgezeichnet.
Einem kleinen Treffen im Winter 1983/84 folgte das erste Aikido Sommer Camp 1985 in L’Enfumée in Frankreich mit Barbara Yates:
„I remember the French camp....the cooperative cooking; (I believe I made spaghetti); the women practicing in various stages of dress outdoors at the farm where we
all stayed; the earnest enthusiasm of everyone.”
Trotz einem anfänglichen Mangel an erfahrenen Aikidolehrerinnen kamen im Laufe der Jahre Trainerinnen aus Amerika, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Japan, der Schweiz
und Taiwan. Später wurden auch Aikidofrauen der ersten Jahre, die inzwischen selbst unterrichten, eingeladen.
„Als ich im Jahr 2006 als Trainerin vor 18 anderen Aikido begeisterten Frauen stand, war das ein sehr bedeutender Moment für mich. 17 Jahre früher erlebte ich als relative Anfängerin die ersten
richtig großen Aikido-Glücksmomente, fliegend durch Raum und Zeit. Und nun stand ich selber hier und durfte das Aikido teilen, das mich persönlich in den letzten Jahren so tief berührt
hat.“
(Monika Evers)
Durch die Camps wurden auch Frauen in anderen Ländern inspiriert, Frauenlehrgänge zu organisieren, wie z. B. das Women Summer Camp in New Mexico 1991 oder die alle 2 Jahre in Italien
stattfindende WAW (women aikido week) von Mimma Turco.
Die Internationalität der Camps hat sich verändert, die Idee der Camps ist aber immer noch lebendig. Die Woche, in der Frauen intensiv mit Frauen Aikido üben und miteinander leben, wird von den
teilnehmenden Frauen oft als sehr wertvoll empfunden.
„Ich erinnere mich an die Camps als sehr intensive Momente. Wir waren in einer anderen Welt, wie außerhalb jeder Zeit.“
(Dominique Poggi)
Wir organisieren die Camps weiterhin aus einem offenen, autonomen und zum großen Teil lesbischen Zusammenhang heraus. Immer wieder kommen neue und junge Aikidofrauen dazu, die hier eine besondere
Art des Miteinander-Trainierens erleben und sich von der Begeisterung der anderen Aikidofrauen anstecken lassen.
Durch die Frauencamps ist ein weit gestreutes Netz von Aikidofrauen und -freundinnen entstanden.